Was ist ein Nagelpilz?

NagelpilzWie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Nagelpilz um einen Pilzbefall der Nägel. Ausgelöst wird diese Infektion zumeist durch sogenannte Fadenpilze. Möglich ist aber auch ein Nagelpilz, der durch Schimmelpilze oder Hefepilze hervorgerufen wird. Diese Pilze ernähren sich von Keratin, der Hornsubstanz, die in Haut, Haaren und Nägeln vorkommen. Da die Pilze und deren Sporen sich nicht nur von Haut- und Hornschuppen ernähren, sondern auch auf ihnen sitzen, können sie sich leicht in der Umgebung verteilen und auf diese Weise zu erneuten Ansteckungen führen.

Ist der Nagel einmal infiziert, zeigt sich der Pilz zunächst oberflächlich. Im Verlauf der Erkrankung breitet sich die Infektion immer weiter im Nagel aus und kann diesen sogar vollständig zerstören.

Ursachen für einen Nagelpilz

Onychomykose, wie der Nagelpilz in der medizinischen Fachsprache bezeichnet wird, kann aufgrund verschiedener Ursachen entstehen.

Verantwortlich dafür sind in jedem Fall Fadenpilze, Hefepilze oder Schimmelpilze. Nicht jeder Mensch der diesen Erregern ausgesetzt wird, erkrankt aber auch an Nagelpilz. Denn damit die entsprechenden Pilze den Nagel befallen können, benötigen sie einen Eingang. Und diesen bieten gesunde Nägel im Normalfall nicht. Verletzungen, Risse und andere Schäden an Nägeln zerstören den natürlichen Schutz jedoch und geben den Pilzen die Möglichkeit, in die Nagelplatte einzudringen.

Einmal hier angekommen verbreitet sich die Infektion allmählich im ganzen Nagel und kann auch auf die umliegende Haut und andere Bereiche übergreifen. Ebenso kann sich jedoch ein bereits bestehender Hautpilz auf Nägel ausweiten.

Nagelpilz – Übertragung und Ansteckung

Nagelpilz kann auf unterschiedliche Arten übertragen werden. Die zwei Hauptwege der Ansteckung teilen sich in direkte und indirekte Übertragungen auf. Dabei ist es nicht immer ganz einfach, die genauen Auslöser zu finden. Das Wissen um die wahrscheinlichste Quelle ist jedoch bei Behandlung und der Verhinderung einer erneuten Ansteckung von großer Wichtigkeit. Denn werden die Nägel während oder nach der Therapie immer wieder den verantwortlichen Erregern ausgesetzt, kann sich die Dauer der Erkrankung erheblich verlängern und Rückfälle sind vorprogrammiert.

Direkte Ansteckung

Von direkter Ansteckung ist die Rede, wenn die Pilze durch direkten Hautkontakt übertragen werden. Eine erste direkte Ansteckung geschieht von Mensch zu Mensch. Berühren Sie die befallenen Nägel oder die betroffene Haut eines anderen und sind selbst anfällig für Pilze, ist eine Infektion fast vorprogrammiert.

Ebenso ist es möglich, dass Sie sich selbst an einem bereits auf Ihrem Körper vorhandenen Hautpilz anstecken, die Infektion also verschmieren. Auch das gilt als direkte Übertragung, kann aber nur auftreten, wenn Sie sich bereits an anderer Stelle angesteckt haben.

Daher sollten Sie nach Kontakt – ob mit anderen oder eigenen infizierten Bereichen – stets desinfizierende und pilzabtötende Seife benutzen und Ihre Hände gründlich waschen.

Indirekte Übertragung

Blue SwimmingpoolFür eine Ansteckung mit Nagelpilz ist ein direkter Kontakt nicht notwendig, auch eine indirekte Übertragung ermöglicht eine Infektion. Da sich Pilze und deren Sporen über winzige Hautschuppen verteilen können, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, landen die Erreger häufig auf Boden und Textilien.

Die Keime sind sehr widerstandsfähig und können in Schuhen, Socken, auf Teppichen und anderen Böden über mehrere Wochen überleben. Besonders Bereiche, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und häufig barfuß gelaufen wird, sind oft dicht mit Pilzen und Pilzsporen besiedelt. Dazu zählen öffentliche Umkleiden und Duschen, Saunen, Fitness-Studios und Schwimmbäder. Aber auch der eigene Teppichboden, gemeinsam benutzte Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche können zum Überträger werden. Ebenso können Scheren und Feilen, die nicht sachgemäß gereinigt werden, zu einer Pilzansteckung führen.

Der Verlauf einer Infektion mit Nagelpilzen

Egal ob der Nagelpilz direkt oder indirekt übertragen wird, der Verlauf der Infektion gestaltet sich in jedem Fall sehr ähnlich. Die Pilze gelangen durch Textilien, eine bereits bestehende Hautinfektion oder Kontakt mit befallenen Nägeln auf die Nagelplatte. Je nach genauer Art des Pilzes verbreiten sich die Erreger zunächst an der Schnittkante des Nagels, den Nagelrändern oder gehen von der Nagelhaut aus. Verantwortlich für den Ausgangspunkt des Nagelpilzes ist aber nicht nur die Pilzart, sondern auch Schädigungen und Verletzungen des Nagels. Denn die Keime gehen stets den Weg des geringsten Widerstandes.

Die Anfänge eines Nagelpilzes

Die Infektion ist zunächst oberflächlich und auf die obere Nagelplatte beschränkt. In diesem Stadium kann der Nagelpilz meist noch problemlos durch rein äußerliche Mittel behandelt werden. Die Pilze dringen erst nach und nach in die tieferen Schichten des Nagels ein. In der Anfangsphase zeigen sich bereits erste Symptome, wie Verfärbungen des Nagels und der Verlust des natürlichen Nagelglanzes.

Wenn der Nagelpilz fortschreitet

Mit zunehmender Infektionsdauer breitet sich der Pilz im gesamten Nagel aus, kann auf Haut und Nagelbett übergreifen. Der befallene Nagel verdickt und verfärbt sich, wird porös und kann sogar vollständig zerstört werden. Und hier hören die möglichen Folgen und Komplikationen noch nicht auf.

Weitere Informationen zu dem Verlauf finden Sie unter dem Menüpunkt Symptome und Diagnose.

Mögliche Komplikationen des Nagelpilzes

Zusätzlich zu den eigentlichen Symptomen des Nagelpilzes kann eine derartige Infektion auch mit einigen Komplikationen einhergehen.

Dazu zählen:

  • Schmerzen
  • Bewegungseinschränkungen, wie Probleme beim Laufen und Greifen
  • Entzündungen des Nagelbettes
  • Einschränkungen des Immunsystems
  • Folge-Infektionen, die durch Verletzungen der Haut und des Nagels eindringen können
  • Schmierinfektionen, die andere Körperregionen befallen
  • Verlust des Nagels
  • Übergreifen auf andere Nägel und umliegende Haut

Alle diese Komplikationen stellen zwar an sich keine Lebensbedrohung dar, können im Alltag aber stark einschränken und auch das Wohlbefinden negativ beeinflussen. Nagelpilz an den Zehen führt beispielsweise nicht selten zu Gehproblemen und anhaltenden Schmerzen beim Laufen. Befallene Fingernägel bereiten hingegen Schwierigkeiten bei einer Vielzahl von Tätigkeiten und schmerzen bei jedem Handgriff.

Daher sollten Symptome und Komplikationen ernst genommen und der Nagelpilz möglichst frühzeitig und umfassend behandelt werden. Denn je weiter der Nagelpilz fortschreiten kann, umso schwieriger und langwieriger gestalten sich Therapie und Heilung.

Risikogruppen für Nagelpilz

4.1.1
4.1.1

Wie bereits erwähnt, kommen die verantwortlichen Pilze sehr häufig vor und viele Menschen sind ihnen ausgesetzt. Jedoch erkrankt längst nicht jeder Mensch an Nagelpilz, der Kontakt mit den Erregern hat. Einige Menschen können ihnen nahezu ständig ausgesetzt sein, ohne dass eine Infektion auftritt. Bei anderen reicht schon ein kurzer direkter oder indirekter Kontakt aus, um den Nagel zu befallen.

Der Grund hierfür liegt zum größten Teil im Nagel selbst. Sind Haut und Nägel gesund, können die Erreger nicht in sie eindringen. Wird der natürliche Schutz jedoch gestört, durch äußere Einwirkungen oder innere Probleme, kann sich der Pilz im Nagel ausbreiten.

Risikogruppen und Risikofaktoren im Überblick:

  • Sportler, die häufig Turnschuhe tragen und Gemeinschaftsduschen benutzen
  • Häufiger Aufenthalt in Sauna und Schwimmbad
  • Gemeinsame Benutzung von Handtüchern, Waschlappen und Bettwäsche
  • Barfuß-Laufen in Haushalten, in denen bereits ein Mensch von Nagelpilz betroffen ist
  • Diabetiker
  • Menschen mit Durchblutungsstörungen
  • Ständiges Schwitzen und anhaltend feuchte Körperregionen
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Nägelkauen
  • Häufiges Tragen von künstlichen Fingernägeln
  • Familiär bedingte Veranlagung zu Pilzinfektionen
  • Bereits bestehender Hautpilz
  • Häufiger Kontakt zu Chemikalien und Putzmitteln
  • Stetiges Tragen von Nagellack und der Einsatz von Aceton-haltigen Nagellackentfernern

Zwar können nicht alle, wohl aber die Mehrheit der Risikofaktoren durch einige einfache Verhaltensweisen vermieden werden. Und diese sollten Sie in jedem Fall in Ihren Alltag integrieren, vor allem wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören. Denn auch beim Nagelpilz gilt, dass Vorbeugen besser als Heilen ist.

Weiterführende Informationen zum Thema Vorbeugung erhalten Sie hier.

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